Nachhaltigkeit ist nicht verboten, man darf das berücksichtigen. Noch tun dies aber nicht alle Pensionskassen. So das Fazit von Laetitia Raboud (OAK BV). Im Bericht zur finanziellen Lage der Vorsorgeeinrichtungen wird das Thema Nachhaltigkeit erstmals erwähnt. Gemäss Raboud berücksichtigen derzeit vor allem grössere Pensionskassen Nachhaltigkeitskriterien. Laut Beatrice Stadler (Sammelstiftung Vita) ist es wichtig, dass der Stiftungsrat definiert, was er unter Nachhaltigkeit versteht. Er müsse seinen eigenen Weg finden. Alexandra Pastollnigg (GKB) empfiehlt Pensionskassen, Kompetenzen im Stiftungsrat aufzubauen, sich schulen und beraten zu lassen und einen ersten Schritt in Richtung Nachhaltigkeit zu wagen. 100 % Nachhaltigkeit gebe es nicht, es sei ein Prozess.
Fotos: Regina Dinally
Zustupf bei freien Mitteln
Christina Ruggli (Dr. iur. Rechtsanwältin) befürwortet die Gewährung eines Zustupfs für Rentnerinnen, aber nur wenn freie Mittel vorhanden sind. Sie betont, dass die finanzielle Stabilität der Vorsorgeeinrichtung Priorität hat. Da die heutigen Rentnerinnen erheblich zum vorhandenen Deckungskapital in der 2. Säule beigetragen haben, hätten sie auch ein Recht, an einer Gewinnverteilung zu partizipieren. Bei den vielfältigen Beteiligungsmodellen wünscht sie sich Transparenz und gute Erklärbarkeit. Was die rechtliche Zulassung von Beteiligungsmodellen betrifft, sei derzeit noch vieles offen.
Wie gelingt eine Datenmigration?
Vanessa Emmenegger (M&S Software Engineering AG) und Carina Kunz (Six) berichten über ihre Erfahrungen mit Datenmigrationen. Kunz empfiehlt, sich gut vorzubereiten, genügend Zeit einzuplanen, auch um den richtigen Provider zu finden. Es gäbe grosse Unterschiede, aber der Provider sei matchentscheidend. Man müsse eine klare Vorstellung davon haben, was man wolle. Rückblickend meint sie, dass sie den Zeitaufwand in der Anfangsphase unterschätzt habe. Zudem würde sie nicht zu viel Zeit mit Spezialfällen verlieren. Emmenegger stimmt zu, dass die Initialisierungsphase viel Zeit in Anspruch nimmt. Ein halbes bis dreiviertel Jahr müsse man dafür einplanen. Sie betont, dass die Kunden den Ressourcenbedarf unterschätzen. Es sei wichtig, dass genügend und die richtigen Leute involviert seien. Zudem brauche es die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen.
Sich auf Neues einlassen