Dann ging Leibundgut zur Würdigung des Pakets über, wobei er nicht verhehlte, dass er die Reform für völlig verunglückt hält. Besonders kritisch sieht er die konkreten, gebündelten Effekte der Reform, die mitunter gegensätzlich verlaufen. So sinkt zwar die Eintrittsschwelle, was gewünscht ist. Gleichzeitig sind die Sparbeiträge für Tiefverdienende und neu Versicherte bis zu 8-mal höher als bisher, wodurch die Eintrittsschwelle umso abschreckender sein könnte. Arbeitgeber, die bis jetzt darauf achteten, unter der der Schwelle zu bleiben, würden dies auch in Zukunft tun.
Hauptsächlich sprach Leibundgut gegen die Kompensation und den Mechanismus der Ausgleichsfinanzierung. Dieser sei viel zu teuer. 80 bis 90% seien gar nicht betroffen von der Reform, bräuchten also keine Kompensation, weil sie genug überobligatorische Leistungen haben. Dagegen schätzte er die jährlichen Mehrkosten auf 1.3 Mrd. Franken, die sich über Jahre hinziehen würden. Schliesslich sagte Leibundgut, dass die 2. Säule auch ohne diese Reform existieren könne.
Wie haben Sie's mit der Reform?